Feuerwehr

Schwarzenbek

Neues Atemschutzkonzept

Donnerstag, 23.10.2003 19:09 von Jan Piossek

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Freiwillige Feuerwehr Schwarzenbek arbeitet mit neuer Taktik und zusätzlicher Technik

Die Gefahren für die Schwarzenbeker Feuerwehrleute, die bei komplizierten Lösch-Einsätzen lauern, sollen künftig noch weiter reduziert werden. Vor allem beim Atemschutzeinsatz. Als eine der ersten Feuerwehren im Kreis setzen die Schwarzenbeker jetzt ein neues Konzept zur Rettung der eigenen Kameraden um. ,,Es ist Ergebnis einer neuen Dienstvorschrift, die wegen mehrerer schwerer Unfälle im Atemschutzeinsatz erlassen wurde“, sagt Berend Langeloh, der stellvertretende Wehrführer.
Zuletzt waren mehrfach Feuerwehrleute im Atemschutzeinsatz in Gefahr geraten, sogar Tote gab es, als sich etwa ein Retter in Köln in einer Arbeitsleine verfing und erstickte. ,,Zwar gibt es hier bei uns zum Glück noch keine solchen Unfälle, aber es kann überall passieren. Wir müssen darauf vorbereitet sein, im Ernstfall schnell unsere eigenen Kameraden retten zu können, wenn ihnen etwas passiert“, sagt Langeloh. ,,Und dafür brauchen wir einheitliche Arbeitsweisen.“ Atemschutz ist für die Feuerwehrleute praktisch die Lebensversicherung, wenn sie in brennende Häuser müssen. Eine halbe Stunde reicht die Luft aus dem Gerät.
Schwarzenbeker Feuerwehrleute nahmen an einem Fachseminar in Osnabrück teil, um sich die neuesten Rettungsmethoden anzueignen. Ein mehrseitiges Konzept, das jetzt Grundlage für Übungen und Einsätze ist, wurde erarbeitet. Langeloh: „Die darin festgelegten Vorgehensweisen helfen uns, in möglichst kurzer Zeit vermisste oder verunglückte Personen in verqualmten Gebäuden systematisch zu finden.“

Hilfreich Ist dabei auch eine 13.000 Euro teure Wärmebildkamera, die vor einigen Tagen in Dienst gestellt wurde. Sie zeigt in einem Display Temperaturunterschiede im anvisierten Bereich. ,,Das kann zum einen die gesuchte Person sein, aber auch Brandnester und Brandherde lassen sich so lokalisieren“, sagt Langeloh. Durch einen gezielteren Löschwassereinsatz bleiben Schäden dann geringer. In ihr neues Einsatzkonzept wollen die Schwarzenbeker in den nächsten Wochen auch die Feuerwehren aus dem Amtsgebiet einbeziehen. Auftakt ist am 12. November der Vortrag von Jürgen Riehl aus Baden-Württemberg im Festsaal des Rathauses. Er leitete einen Atemschutzeinsatz, bei dem vier Feuerwehrleute verletzt wurden und berichtet den Schwarzenbekern von den Erfahrungen.

 

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